Stationäres Gruppenkonzept
Die Patientinnen und Patienten des Stimmheilzentrums sind von Kommunikationsstörungen betroffen und haben daher häufig Angst vor der zwischenmenschlichen Kommunikation aufgebaut. Da Kommunikation nur in der Gemeinschaft erfolgen und geübt werden kann, bietet eine geschlossene Gruppe den geeigneten Rahmen zur Thematisierung und zum Abbau kommunikativer Angst.
Entsprechend der Hauptbeschwerden werden die Patientinnen und Patienten der Phoniatrie in geschlossene Kleingruppen zusammengefasst, in denen sie an der logopädischen Gruppentherapie und an der Sporttherapie teilnehmen. So ist es den Patientinnen und Patienten leichter möglich, Kontakte herzustellen und in der therapiefreien Zeit zu pflegen. Dies unterstützt die praktische Erprobung der in der Therapie vermittelten Inhalte und die wechselseitige Hilfestellung und Kontrolle im Sinne eines Transfers aus der Therapie- bzw. Übungs- in die spontane Alltagssituation. Viele Patientinnen und Patienten schätzen den Austausch untereinander, da sie von ähnlichen Problemen betroffen sind.
Nach der phoniatrischen bzw. HNO-ärztlichen Aufnahmeuntersuchung folgt die Eingangsdiagnostik durch eine Bezugslogopädin bzw. einen Bezugslogopäden. Diese/r betreut Sie sowohl in der Gruppen als auch in der Einzeltherapie und ist Ihnen über den gesamten Aufenthalt im Stimmheilzentrum fest zugeorndet. Im Zuge der „Therapie aus einer Hand“ kann sie oder er in der Gruppe beobachten, ob das in der Einzeltherapie Erarbeitete bereits umgesetzt werden kann. In der Einzelbehandlung ist ggf. das Nacharbeiten von in der Gruppensituation deutlich gewordenen Defiziten möglich. Die Therapieinhalte werden verlaufsspezifisch angepasst.
In ihrer Phoniatrie-Gruppe erlernen die Patientinnen und Patienten Entspannungsverfahren. Bei Bedarf werden psychologische Einzelgespräche durchgeführt. Passend zur Behandlungsphase können die über Vorträge und Trainingsgruppen vermittelten Therapieinhalte aus unterschiedlichen Fachgebieten aufeinander aufbauen.
Stationärer Aufenthalt schafft Zeit und Raum für eigenständiges Üben
Während des stationären Aufenthaltes im Stimmheilzentrum gewinnen die Patientinnen und Patienten mehrere Wochen Abstand von ihrem gewohnten beruflichen und privaten Umfeld und werden von Alltagsaufgaben entlastet. Die Stimmstörung beeinflussenden psychosozialen Stressfaktoren in der Familie oder am Arbeitsplatz werden in ihrer Auswirkung temporär reduziert. Damit werden den Patientinnen und Patienten Zusammenhänge transparenter und Ansätze zur Neubewertung und -orientierung erleichtert.
Ergänzende Therapien nach einer Tumorbehandlung im Kopf-Hals-Bereich
Für Patientinnen und Patientinnen, die im Anschluss einer Tumorbehandlung im Kopf-Hals-Bereich zu uns ins Stimmheilzentrum kommen, bieten wir ergänzende Maßnahmen an.